Seiten

welcome

Konstanter Wechsel zwischen...
Liebe und Hass, Realität und Illusion, Taten und Träumen, Musik und Kunst
Dies verbunden mit einem Hauch an Poesie und sinnlosem Gedankenchaos. Willkommen :)

Freitag, 29. Juni 2012

Prolog

Hunted

Regenschauer überströmten die dunklen Gassen der Stadt. Ein Gefühl von Abscheu überkam Samanta, als das Blut, das schon fast im hässlichen Schlamm der Gosse verschwand, ihre mit schwarzem Lack überzogenen Stiefel befleckte. Auftragskiller. Ein leerer Blick wanderte über die Pflastersteine. Hier musste er sein. Samanta setzte einen Fuß vor den anderen. Nicht länger suchend. Nein, sie hatte ihr Ziel klar vor Augen. Augen, die dunkelgrüne Wachsamkeit ausstrahlten.
Eine kluge Frau mit atemberaubender Schönheit. Männer hatte sie nie gehabt. Obwohl sich ihr Herz tief im Inneren nach etwas Vergangenem sehnte, könnte sie etwas Fremdes nie zulassen. Skepsis verbat es ihr. Ein Schmerz, den sie nie begraben hatte.
Ein mysteriöser, fast bedrohlicher Ausdruck ihrer selbst verleitete der doch zierlichen Statur eines Weibsbildes eine tiefgründige und doch geheimnisvolle Aura. Sie ließ sich nicht durchschauen, sie war ein Einzelkämpfer. Ein Tier, welches dem Rudel längst abgekommen war.
Ein Windhauch durchdrang den Mantel, ein Kältestich ihr Herz. Eine kalte Novembernacht. Samanta griff ihr Messer. Sie wusste, wie ihr geschehen würde. Die Lichtreflektion der Klinge ließ ihre Augen für einen Moment schwach werden. Sie wandte ihren Blick nach vorn, behutsam ließ sie das Messer zurück in die Innenseite ihres Mantels gleiten. Sie musste sich beeilen.



Es war schon spät geworden, doch die Stadt schlief nicht. An der Ecke zur Hanbury Street lungerten die Gauner, ein junges Mädchen, welches zuhause bereits erwartet werden würde, hetzte durch Regen. Zwei von den Männern, Schattengestalten der Ferne, versperrten der Unschuld den Weg. Eine gefährliche Stadt. Der Klang alter Jazzmusik aus der Kneipe rechts überspielte den Schmerzschrei.
Ryan beobachtete drei Männer vor der Kneipe, die aus dem Laternenlicht verschwanden. Eine verrauchte, neblige Stadt. Nebel aus weißem Kokain. Die Stadt ertränkt durch den Regen von Alkohol. Er schwenkte den Blick zu Boden, Hass quoll aus seinen Augen. Ryan zog die Jacke zu. Er würde sie finden und töten. Ein weiteres belangloses Opfer, ein weiterer Auftrag. Geld als Triebfeder.
Seine Eltern hatten ihn längst verlassen und so verließ ihn auch sein Verstand. Gleichgültigkeit, ein Gefühl, welches kein Gefühl mehr zu sein schien. Er ging durch die Londoner Streets. Alles war durchdacht. Seine Profession, ein Spiel, nach dessen Regeln nur er spielte. Undurchschaubar, tödlich. Er war seinen Opfern immer einen Schritt voraus. Eine Verbindung zwischen Genie und Wahnsinn. Und doch nur ein kleinster Fehler, eine Ungenauigkeit im Spielplan, das Treffen seiner Schwachstelle würde sein Tod bedeuten. Eine Bewegung zwischen Existenz und Jenseits. Er musste sie finden.



Adler Street, rechts. Plumbers Row, links. Die Regentropfen verbaten die Sicht, doch ihre Augen blieben wachsam. Sie atmete schnell. Atmete die Luft, die längst verbraucht war. Stadtluft, beschwert von den Gedanken der Menschen, von dem kläglichen Klang der Raben. Sie schmeckte bitter. Niemand kannte die Stadt wie sie. Ein Labyrinth, ein System von Linien, das durch Richtungsänderungen ein Verfolgen des Musters zu einem Rätsel macht. Samanta hatte das Rätsel gelöst. Ihr Opfer, gefangen im Irrgarten. Verankert im Netz der schwarzen Spinne, die schon bald ihre Beute verführt und tödlich enden lässt. Angst ziemte sich nicht für sie. Ab einem Moment der Entschlossenheit, über Tod oder Leben zu entscheiden, in dem Augenblick, in welchem sie mit Gottes Hand spielte, gab es kein Zurück mehr. Zwei Jäger, die einander jagten. Die Vorstellung des Todes ihres Erzfeindes hatte sich tief in ihr Herz gebrannt.



Der Gang unbeschwert in Synthese mit exakten Bewegungen. Gewandtheit in Perfektion. Ryan, der Sohn eines Niemands. Er wäre bereit, zu sterben. Niemand würde ihn aufhalten. Hatte diese eine Chance vertan. Immer wieder kehrten die Gedanken über sie zurück. Sie, die nun fort ist. Sie, für die er sterben würde. Hassliebe. Die Vergangenheit holte ihn ein wie ein kleiner Parasit, der ihm überdies den letzten Atemzug nehmen würde. Ryan kämpfte mit sich selbst, versuchte Klarheit zu bewahren - schließlich hatte er einen Auftrag zu erfüllen.
Und plötzlich - ein Schatten, der in einer Gasse verschwand, riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Sein Ziel. Ohne Zögern lief er hinterher, doch kurz darauf hielt er inne. Ein Duft durchdrang ihn. Etwas, das er Jahre zuvor kannte. Ein harmonischer, wohlriechender, schwerer Duft. Sofort schossen Bilder wie Pistolenkugeln durch seine Gedanken. Er sah sie, wie sie einst am offenen Fenster stand und in die weiten Felder blickte. Dort, wo sich die Wolken in ihren Augen widerspiegelten und der Wind ihr Haar sanft umhüllte. Als sie sich zu ihm umdrehte, verwandelte sich ihr Lächeln in ein Entsetzen, in Hass und - “Verdammt!”, fluchte Ryan und schüttelte den Kopf. Der Schatten am Ende der Gasse verschwand, Ryan hinterher, holte ihn ein, folgte dem Spielplan. Keine Chance - “Halt!”, rief er. Die Schritte der Schattengestalt wurden langsamer, sie griff in ihren Mantel. Er ging auf sie zu, langsam, genießend. Er stand ganz nah vor seiner Beute. Bald würde ein weiteres belangloses Opfer fallen. Kurzer Prozess.
Sein herablassender Blick traf das braun gewellte Haar, das ihren Rücken bedeckte. Doch war es nicht der Rücken, den er einst behutsam streichelte? Das Haar, welches er immer bewunderte? Sie war es. Ein Objekt erfüllt von wahrer Schönheit. Es ist als durchdrang ihre Anwesenheit seinen Geist. Als würde Vergangenes zum Leben erweckt werden. Die Gleichgültigkeit vertrieben von scheinbarer Nähe und Schönheit. Jetzt schien alles zeitlos. Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, “All die Jahre…”. Er nahm ihren Duft förmlich in sich auf. Sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren. “Die Jahre, Ryan…”, wisperte sie. Für sie war die Zeit ein bloßes Fortschreiten der Gegenwart. Das tiefe Brodeln in ihr. Die Vergangenheit, die sie nie begraben konnte. Ihr Herzens pochender Schmerz so unvergänglich, bis dass die Todessünde jene Existenz beglich. Welch ein verregneter Tag. Wäre dieser nicht zu schön, um zu sterben? Sie drehte sich zu ihm um. Ihre Blicke trafen sich, doch sie waren leer.
Samanta zog das Messer aus Ryans Brust. Er keuchte. Der brennende Schmerz konnte die Sehnsucht nach ihr nicht bezwingen. Bald würde er sterben. Er sah in ihre grünen Augen, die ihn fast durchbohrten. Wie konnte der Tod so wunderschön sein? Sie strich ihm übers Kinn. Konnte nicht vergeben. Zeitlos. Sie verschwand in den Gassen, wie auch Ryan schwächelnd dahin ging. Er pflückte eine Blume, die zaghaft am Straßenrand heranwuchs. Ryan betrachtete sie und roch an ihrer zarten Blüte, die wohligen Duft mit sich trug. Es schien fast wie ein Moment der Hoffnung bis er sie zurück zu den anderen, längst verwelkten Blumen warf. Endzeit. Aus seinen kalten Augen sah der Tod. Die Pflastersteine färbten sich rot - ein hässliches Rot, das schon fast im Schlamm der Gosse verschwand.
Regenschauer überströmten die dunklen Gassen der Stadt. Samanta war längst fort. Doch sie würde es nicht weit schaffen. Denn das Gift, was durch eine winzig kleine Nadel in ihrem Oberschenkel ihren Körper in kürzester Zeit zum Stillstand bringen würde, begann in nur wenigen Sekunden zu wirken …

__________

Zwei Jäger, die einander jagten. Ein Auftrag. Genie oder Wahnsinn? Begleichung von Sünden in einer zeitlosen Gesellschaft? Ein Spiel zwischen Liebe und Hass. 

story by leo

Dienstag, 26. Juni 2012

Montag, 25. Juni 2012

I am ready, I am

I am covered in skin
No one gets to come in
Pull me out from inside
I am folded and unfolded and unfolding

I am colorblind
Coffee black and egg white
Pull me out from inside
I am ready
I am ready
I am ready, I am
fine


Counting Crows-Colorblind

Mittwoch, 20. Juni 2012

Sonntag, 10. Juni 2012

"Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen läßt.“

Pablo Picasso (1881-1973)